Digitale Mammographie

 Wer sollte sich untersuchen lassen ?
Bei Frauen, bei denen ein unklarer Tastbefund oder der konkrete Verdacht auf eine Erkrankung der Brust aufgetreten ist, wird unverändert eine sog. "kurative Mammographie" und häufig auch die ergänzende Ultraschalluntersuchung erforderlich, vor allem bei dichtem Brustgewebe und bei unklaren mammographischen Befunden. Daher muß der Radiologe erforderlichenfalls auch in gleicher Sitzung eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchführen dürfen, um einen abschließenden Befund erstellen zu können. Lediglich bei Frauen unter 30 Jahren wird heute als erstes die Ultraschalluntersuchung durchgeführt, die aber gegebenenfalls durch eine gezielte Mammographie ergänzt werden muß.

Die Brustkrebs-Früherkennung wird Frauen angeboten, die keine tumorverdächtigen Beschwerden und vor allem keinen verdächtigen Tastbefund bemerkt haben. Die sog. "Screening-Mammographie" nimmt für diese Fragestellung unverändert die Schlüsselstellung ein. Sie kann durch die Ultraschalluntersuchung der Brust nicht ersetzt werden, allerdings ergänzt der Ultraschall die Mammographie in vielen Fällen vorteilhaft.

Im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung dürfen die Früherkennungs-Mammographien auf Beschluß der Politik im gesamten Bundesgebiet bis auf Weiteres nur noch von speziellen Zentren durchgeführt werden. Dieses Programm "Screening-Mammographie" steht aber ausschließlich Kassenpatientinnen ohne jegliche Beschwerden, ohne Tastbefund und ausschließlich in der Altersgruppe von 50 bis 70 Jahren zur Verfügung. Dabei erfolgt aus organisatorischen und Kostengründen nur eine Mammographie und keine ärztliche Untersuchung und Beratung, und keine weiterführende Diagnostik, d.h. z.B. keine ergänzende Ultraschalluntersuchung in gleicher Sitzung.

Unsere Praxis hat sich aus verschiedenen Gründen gegen die Teilnahme an diesem Programm entschieden. Je jünger eine Frau ist, und je dichter ihr Brustgewebe ist, desto größer ist die Gefahr daß eine alleinige Mammographie ohne zusätzliche ärztliche Untersuchung einen frühen Brustkrebs übersieht. Bei einer dichten Brust wird die ergänzende Ultraschalluntersuchung der Brust international empfohlen. Frauen, die künftig zur Teilnahme am Programm "Screening-Mammographie" aufgefordert werden, sollten im Zweifelsfall zuvor ihren Frauenarzt / -ärztin aufsuchen, damit dieser / diese nach Befragung und klinischer Untersuchung entscheiden kann, ob sie das Programm "Screening-Mammographie" wahrnehmen können, oder ob sie statt dessen besser zu einer "kurativen Mammographie" überwiesen werden sollten.

Unserer Praxis bleibt weiterhin uneingeschränkt zur Durchführung der kurativen mammographischen und sonographischen Diagnostik der Brust zugelassen und zertifiziert. Wir führen diese Diagnostik einschließlich Zystenpunktionen weiterhin durch.

Privatpatientinnen und Frauen, die außerhalb des Programms "Screening-Mammographie" eine mammographische und sonographische Diagnostik in Anspruch nehmen wollen, wenden sich daher bitte an ihren Frauenarzt / -ärztin und lassen sich dort über die für sie geeignete Diagnostik informieren !

Die Strhlenschutzkommission gibt Empfehlungen heraus, wann eine Diagnostik mit Röntgenstrahlen durchzuführen ist. Die Empfehlungen für die kurative Mammographie finden Sie in der offiziellen Orientierungshilfe für bildgebende Verfahren (J: Brusterkrankung).


 Wie sichern wir höchste Qualität bei geringster möglicher Strahlenexposition?
Im Unterschied zur allgemeinen Röntgendiagnostik sind die Qualitätsanforderungen an die Mammographie hinsichtlich der Auflösung von Bilddetails besonders hoch, so dass ein Einsatz der digitalen Technik in der Brustdiagnostik technisch erst spät realisiert und nach umfangreichen Vergleichsuntersuchungen akzeptiert worden ist.
Unser digitales Vollfeld-Mammographiegerät "Giotto" von I.M.S. zeichnet sich durch eine einzigartige Geometrie aus. Die Gantry ist in mehreren Raumebenen drehbar und erleichtert dadurch eine für die Patientin angenehme und unverkrampfte Positionierung bei allen Aufnahmen. Eine bequeme und entspannte Haltung bringt mehr Brustgewebe auf die Aufnahme. Da der früher erforderliche Wechsel von Filmkassetten und die chemische Filmentwicklung entfallen, wird der Ablauf der mammographischen Untersuchung beschleunigt.

Gegenüber der von uns bisher verwendeten, bereits stark dosissparenden Film-Folien-Technik ermöglicht die digitale Vollfeld-Mammographie eine weitere Einsparung an Strahlendosis, die aus röntgen-physikalischen Gründen vor allem bei Frauen in jüngeren und mittleren Lebensalter mit noch dichtem Brustgewebe zum Tragen kommt. Früher gelegentlich unvermeidbare Fehlbelichtungen und Unschärfen treten nicht mehr auf, die Aufnahmezeit und damit die Dauer der - weiterhin erforderlichen - Kompression der Brust verkürzen sich.
Diese Frauen profitieren zugleich auch von Verbesserungen der Bildqualität durch die digitale Aufnahmetechnik. Eine neu entwickelte Software zur digitalen Bildnachverarbeitung erleichtert zusätzlich die Erkennbarkeit und die Beurteilung von kleinen Verdichtungsherden innerhalb von dichtem Brustgewebe. Dadurch wird die Frühdiagnostik von kleinen Karzinomen v. a. bei Frauen im jüngeren und mittleren Alter nochmals verbessert.

Ein weiterer Vorteil der digitalen Technik ist die Weitergabe der Mammographie-Aufnahmen auf CD, die im Falle einer erforderlichen Gewebsentnahme oder Weiterbehandlung unmittelbar nach der Untersuchung erfolgen kann. Da alle mammographischen Aufnahmen in unserer Praxis in digitalem Format langzeitig archiviert werden, können Bilder nicht mehr verlorengehen. Selbstverständlich können wir in digitaler Form auf CD mitgebrachte Voraufnahmen aus anderen Praxen, Kliniken oder Screening-Zentren einlesen und mit unseren Untersuchungen vergleichen. Voraufnahmen übernehmen wir für künftige Kontroll- oder Nachuntersuchungen auf Wunsch gerne auch in unser eigenes digitales Mammographie-Archiv.

Höchste Qualität bei geringster Strahlenexposition

  • Tägliche apparate-technische Qualitätskontrollen stellen ein einwandfreies Funktionieren des Mammographiegerätes mit einer möglichst geringen Strahlendosis sicher.
  • Auch unser Assistenzpersonal wird ständig gemäß der EUREF-Richtlinie "Qualitätssicherung in der Mammographie" weitergebildet. Alle unsere Mitarbeiterinnen haben die zusätzliche Qualifikation als "Fachkraft für Mammadiagnostik" erworben.
  • Im Rahmen der Qualitätssicherung unterziehen sich alle Radiologen unserer Praxis der regelmäßigen ärztlichen Rezertifizierung und erfüllen somit auch formal alle gesetzlichen Voraussetzungen, auch künftig Mammographien nicht nur privatärztlich, sondern auch im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung gem. § 135 Abs. 2 SGB V durchführen zu dürfen. Es stehen bei jeder mammographischen Untersuchung mindestens 2 zertifizierte Radiologen zur Doppelbefundung zur Verfügung.

 Patienteninformation - Keine Angst vor kleinen Strahlungsdosen (PDF)

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.